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Dörentrup
Dieses ist die Beschreibung der Gemeinde Dörentrup mit ihren früheren Dörfern und Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Stadt, Dörfer und Bauerschaften
Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang vom Urkataster:
Hausstätten- und Höfeliste
- Hillentrup mit Spork und Krubberg
Geschichte
Das Gebiet wurde schon im ersten Jahrtausend n. Chr. durch wichtige Fernwege erschlossen, so zum Beispiel durch eine Route, die aus dem Ravensberger Land kommend über Herford, Lemgo, Humfeld, Alverdissen in den Raum Hameln/Pyrmont führte. Eine zweite Route verband Blomberg mit der Weser im Norden und kreuzte bei Dörentrup den anderen Fernweg. Die frühgeschichtlichen Fernwege sind allerdings erheblich älter als die Siedlungen, die erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurden.
Die Gegend um Dörentrup gehörte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zur Grafschaft Schwalenberg. Um 1185 setzte deren allmählicher Niedergang ein. Zwischenzeitlich konnte auch eine Schwalenberger Nebenlinie rund um die Burgen Alt- und Neu-Sternberg die kleine Grafschaft Sternberg errichten, zu der Teile der heutigen Gemeinde gehörten. Die Edelherren von Lippe wurden unter diesem Namen erstmals 1123 urkundlich genannt und bauten in der Folge ihre Landesherrschaft auf. Sie erwarben zwischen 1332 und 1358 große Gebiete der Grafschaft Schwalenberg und dehnten durch Erwerb von Varenholz und Langenholzhausen ihren Besitz nordwärts bis an die Weser aus.
Das Dorf Wendlinghausen wurde erstmals im Jahr 1227 urkundlich erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung von Hillentrup befindet sich im Güterverzeichnis des Mindener Domkapitels von ca. 1260. In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand das Gut Wendlinghausen, dessen Eigentümer damals Antonius von der Lippe, ein Sohn Bernhards VII., war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es in den Besitz von Hilmar von Münchhausen, der das Wasserschloss Wendlinghausen von 1613 bis 1615 errichten ließ. Das Schloss gehört zu den schönsten Gebäuden aus der Stilepoche der Weserrenaissance. 1731 wurde es an die Adelsfamilie von Reden verkauft und befindet sich seit fast 300 Jahren in deren Besitz.[10] Schwelentrup wurde 1151 zum ersten Mal als Suitherdincthorpe erwähnt.
Graf Simon VI. setzte um 1600 in der Grafschaft den Calvinismus durch, nur Lemgo widerstand erfolgreich dem landesherrlichen Kirchenregiment und blieb lutherisch. Die ländlichen Gemeinden im Gebiet des heutigen Dörentrup übernahmen das reformierte Bekenntnis.
1808 verkündete Fürstin Pauline die Aufhebung der Leibeigenschaft. Eine Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen trat allerdings nicht ein, weil die grundherrlichen Abgaben und Dienstpflichten belastender waren als die Leibeigenschaft selbst.
Im frühen 19. Jahrhundert entwickelten sich im Raum Dörentrup sogenannte Feldbrandziegeleien, die den dort vorkommenden Lösslehm abbauten und verarbeiteten. Darüber hinaus wurde Silbersand nördlich der Humfelder Chaussee entdeckt und abgebaut.
Das relativ zentral in der Gemeinde liegende Dörentrup wurde als größter Ort als Namensgeber der 1969 gegründeten Großgemeinde gewählt. Etymologisch besteht der Ortsname aus den Bestandteilen Dören und -trup. Die Silbe -trup bedeutet Dorf und findet sich in Namen vieler lippischer Orte und auch in drei Ortsteilnamen Dörentrups. Für den ersten Wortbestandteil Dören gibt es unterschiedliche Deutungen. So kann Dören Dornen bedeuten. Der Ortsname bedeutet demzufolge Dornendorf oder Dorf in den Dornen. Andere Deutungen leiten Dören von Dören ab, dem niederdeutschen Wort für Tür. In Ostwestfalen-Lippe werden als Dören vor allem Geländeeinschnitte oder Gebirgsübergänge bezeichnet und so findet sich das Wort oft in geographischen Namen, unter anderem im Dörenberg, der nahe Dörentrup liegt. Dörentrup würde dann die Lage an einem Durchgang, in einem Tal oder an einem Pass beschreiben, was angesichts der Ortslage in einem Bachtal zwischen Amelungsburg und Dörenberg nicht abwegig ist. In der neuesten Forschung (Westfälisches Ortsnamenbuch) wird neben der Dornen-Deutung auch ein Personenname in Betracht gezogen, der mit dem heutigen Familiennamen Döring verbunden ist und auf die Volksbezeichnung Thüringer weist.
Mit dem Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Lemgo (Lemgo-Gesetz) wurden zum 1. Januar 1969 die Gemeinden Bega, Hillentrup, Humfeld, Schwelentrup und Wendlinghausen zur neuen Gemeinde Dörentrup zusammengeschlossen. Aus den Gemeinden Bega und Humfeld wurden Teilgebiete nach Barntrup eingegliedert. Seit dem 1. Januar 1973 gehört die Gemeinde zum neuen Kreis Lippe, der auf Basis des Bielefeld-Gesetzes die ehemaligen Kreise Lemgo und Detmold vereinte.
Karten
Verweise
Auskünfte
Landesarchiv Lippe
Kreisarchiv Lippe und Gemeindearchiv Dörentrup
Heimatvereine Dörentrup
Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de