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Lieme
Dieses ist die Beschreibung des Lemgoer Ortsteil Lieme.
Hausstätten- und Höfeliste
Die [Liemer Hausstätten- und Höfeliste] umfasst die Hausnummern 1 bis , Dieses ist etwa der Umfang der 1820 existierenden Häuser und Höfe.
Geschichte
Lieme ist einer von 14 Stadtteilen der Stadt Lemgo und liegt im Nordosten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Kreis Lippe. Lieme hat rund 2800 Einwohner und zählt geographisch zum Lipper Bergland. Der Siedlungsplatz an der Bega lag an einem alten Verkehrsweg und war vermutlich zuerst ein Villikationshof der Billunger. Der Ort wird erstmals in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Der Name stammt von der Lemgoer Adelsfamilie de Liem ab, die dort Besitztümer hatte. 1386 schlossen der lippische Landesherr Simon III. und die Stadt Herford einen Vertrag, aus dem hervorging, dass Streitigkeiten zwischen beiden Parteien auf dem Liemer Turmhof zu klären seien. Ein Zweiständerhaus auf dem Hof Obermeyer gilt als das älteste noch erhaltene Bauernhaus in Lippe. Im 18. Jahrhundert wurde das Fachwerkhaus zu einem Leibzuchthaus umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) hatte sich die Grafschaft Lippe für neutral erklärt. Den Liemer Bauern wurden Pferde aus den Ställen geholt, das Vieh geschlachtet, Saatgut, Haushaltsgeräte, Bettzeug und Kleidung geraubt und Häuser zerstört. Im Jahr 1635 errichteten die Liemer Bauern einen hölzernen Wach- und Beobachtungsturm, der südlich des heutigen Freibads auf einer Anhöhe stand. Aus den Kirchenbüchern der Jahre 1750 bis 1811 geht hervor, dass Lieme in dieser Zeit von neun Epidemien heimgesucht wurde. Besonders Kinder fielen den Seuchen, es handelte sich überwiegend um Pocken, zum Opfer. So starben 1753 32 Kinder an Pocken, 1767/68 29 Kinder an Keuchhusten und Pocken, 1769 8 Kinder an Diphtherie und Pocken, 1770 6 Kinder an Pocken und Masern, 1779/80 24 Kinder an Pocken und roter Ruhr, 1790 26 Kinder an Pocken, 1795 6 Kinder an Pocken und 1799 25 Kinder ebenfalls an Pocken. Im 19. Jahrhundert wanderten auch aus Lieme eine Anzahl junger Menschen nach Nordamerika aus, weil sie keine berufliche Perspektive in ihrer Heimat sahen. Einige von ihnen verließen Lippe auch illegal, so dass die tatsächliche Gesamtzahl der Auswanderer nicht festzustellen ist. Aus den Akten des Staatsarchivs Detmold geht hervor, dass rund 50 Personen zwischen 1846 und 1895 das Dorf Lieme verließen. Besonders beliebt bei den lippischen Auswanderern war das Maries County in Missouri in den Vereinigten Staaten, wo damals die niederdeutsche Muttersprache als Umgangssprache beibehalten worden war.
Lieme wurde am 1. Januar 1969 nach Lemgo eingemeindet.
Dokumente
Bücher
Karten
Verweise
Kreisarchiv Lippe
Stadtarchiv Lemgo
Heimatvereine Lemgo
Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de