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wiki:lemgo_stadt_hb_106

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Lemgo HB 106 - 107

ehemalige Heiliggeist Bauerschaft

heute : Breite Straße 10, 32657 Lemgo

Name

1585 : erbaut durch Kanzler Kerkmann

1768 : Graf Ludwig zur Lippe

1800 : Abtei, zum Stift St. Marien gehörig

1973 : Volksschule

2020 : Hotel Annenhof

Fotos

Geschichte

Der durch seine Größe und Traufenlage - wie die Adelshöfe - auffallende Bau wurde um 1585 durch den lippischen Kanzler Heinrich Kerkmann (+ 1603) anläßlich der Verlegung der Regierung nach Schloß Brake errichtet. Die Nachkommen Kerkmanns blieben im Besitz des Hauses, ließen es aber unbewohnt, so daß es verfiel.

Im Januar 1768 wurde es mit dem dahinter gelegenen Hof und den Wirtschaftsgebäuden von Graf Ludwig erworben, dem Bruder des regierenden Graten Simon August und nach dessen Tode Vormund der beiden unmündigen Söhne, 1790-1795 Regent des Landes Lippe. Graf Ludwig ließ das Haus 1768- 1769 umbauen und die Innenräume künstlerisch ausstatten. Nach seiner ersten Gemahlin, Anna geb. Prinzessin von Hessen-Philippstal (*1785) nannte er es Annenhof. Hinter dem Hause legte Graf Ludwig auf vier angekauften Grundstücken den Garten an (jetzt Abteigarten). Die beiden vorderen Grundstücke wurden 1769 aus dem Besitz des Kaufmanns Bentzler und des Organisten von St. Marien, Christoph Philipp Blume, erworben. Auf ihnen wurde die Gartenanlage begonnen. Die beiden östlichen Grundstücke mit Garten, Wiese und Insel der Stadtsekretärswitwe Petri geb. Bentzler und das Tripmachersche Haus mit Garten kamen erst 1795 in den Besitz des Grafen. Aus der Zeit um 1795 stammt der Gesamtentwurf der Gartenanlage. 1797 bestimmte Graf Ludwig testamentarisch den Annenhof zur Residenz der Abtissinnen des Stiftes St. Marien. Ludwig starb 1800, das Inventar wurde 1802 versteigert.

Erst Abtissin Luise (+ 1887) hat gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts die Abtei als Wohnsitz bezogen. Die letzte Abtissin, Prinzessin Carola zur Lippe, starb 1958. Im Jahre 1960 gingen Abtei und Abteigarten in den Besitz der Stadt Lemgo über.

Ab 1973 befand sich in dem Gebäude die Volkshochschule und die Jugendmusikschule.

Literatur

Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; Band 49; Teil 1, Seite 449 bis 464

Stadt Lemgo (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; Band 49; Teil 1), Otto Gaul; Ulf-Dietrich Korn; Hans Hoppe Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1983, ISBN: 3402050498

Karten

Urkataster 1794 Vermessung Lemgoer Feldmark

Kataster der Stadt Lemgo um 1885, gezeichnet durch H. Gier

TK 25 1944 Karte

Karte 2022 (Lemgo Stadtentwicklung)

Karte Google Maps 2020

Lemgo HB 1, Maps

Dokumente

Postkarte um 1915

Katasterkarte 1983, Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; Band 49

Verweise

Auskünfte

Stadtarchiv Lemgo

Heimatvereine Lemgo

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Hausstätten erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/lemgo_stadt_hb_106.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/25 23:17 von michael

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