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Stadt Lügde

Dieses ist die Beschreibung des Ortskern und Stadtteil Lügde.

Hausstätten- und Höfeliste

Die [Lügder Hausstätten- und Höfeliste] umfasst die Hausnummern 1 bis , Dieses ist etwa der Umfang der 1820 existierenden Häuser und Höfe.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lügde 784 in den Fränkischen Reichsannalen, als Karl der Große hier sein erstes Weihnachtsfest im damaligen Herzogtum Sachsen beging, nämlich in Villa Liuhidi nahe der Skidrioburg, die heute unter dem Namen Herlingsburg bekannt ist. Wahrscheinlich ist die Siedlung um oder im ersten Jahrhundert nach Christus entstanden und befand sich nördlich des heutigen Stadtkerns im Ollenlüderfeld, zwischen dem heutigen Lügde und Bad Pyrmont–Holzhausen. Am Platz der Übernachtung Karls des Großen wurde daraufhin eine Kirche errichtet, an deren Stelle im 12. Jahrhundert die heutige Kilianskirche erbaut wurde. Für die Entstehung des Stadtnamens, ursprünglich Liuhidi oder auch Liuhith, gibt es mehrere Theorien. Eine Möglichkeit ist, dass es sich um eine Flurstelle handelte, die mit vielen Leuten besiedelt war. Liu, gegebenenfalls auch plattdeutsch Lüe, bedeutet Leute. Dies wird durch die beim sogenannten Poeta Saxo mit Liudi benannten Einwohner gestützt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Stadtname Licht bedeutet, woraufhin die Vielzahl von Orten mit der Anfangssilbe Lug hinweisen. Die Ersterwähnung anno 784 als Liuhidi lässt aber auch eine Herkunft von ahd. luhhen (sprich: „lüchen“) = waschen, zu (vgl. lat. luere = waschen). Für Liuhidi ergibt sich dann die Bedeutung „Siedlung am Waschplatz/Badeplatz“. Diese Deutung erscheint angesichts einer in alter Zeit genutzten Heilquelle am Ort plausibel. Karl der Große bevorzugte bei seinen Aufenthalten bekanntlich Orte mit Heilquellen, wie z. B. Aachen, Paderborn, Wiesbaden. Eine frühe urkundliche Erwähnung des Herrenhofes „Lugete“ mit zwei Vorwerken stammt aus der Busdorf-Urkunde vom 25. Mai 1036, als der Paderborner Bischof Meinwerk dem neugegründeten Kloster Busdorf in Paderborn den Zehnt dieses Herrenhofes schenkte. Aufgrund einer 1195 in Lügde geprägten Münze des Grafen Gottschalk I. von Pyrmont kann angenommen werden, dass zu dieser Zeit bereits Stadtrechte bestanden. Es sind allerdings keinerlei Gründungsurkunden mehr vorhanden. Es gilt jedoch als sicher, dass die Verleihung der Stadtrechte spätestens 1246 stattfand, da in dieser Zeit sowohl der heute noch in seiner Ursprungsform erhaltene Stadtgrundriss als auch die größtenteils erhaltenen Befestigungsanlagen, wie Stadtmauer, Wallgrabenanlage und Wehrtürme, entstanden. Darüber hinaus besaß Lügde einen Markt und einen siegelführenden Stadtrat. Lügde stellt eine planmäßige Stadtgründung der Pyrmonter Grafen dar und weist das typische Dreistraßensystem mit einer Hauptachse und zwei Seitenstraßen auf. Diese zweigen im Süden spitzwinklig von der Hauptstraße ab, folgen ihr parallel und enden im Norden in einer Querstraßenverbindung. Im Spätmittelalter war Lügde Hauptort der Grafschaft Pyrmont und Sitz der gleichnamigen Grafen. Der Standort der Burg innerhalb der Stadtmauern ist heute unbekannt. Lügde wurde wiederholt zum Spielball fremder Interessen. 1255 mussten die Grafen von Waldeck und Pyrmont die Hälfte Lügdes an den Erzbischof von Köln abtreten, ein Ereignis, das auch im Stadtwappen verdeutlicht wird. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Lügde von vielen Brand- und Hochwasserkatastrophen heimgesucht. Allein in der Zeit vom 15. bis 18. Jahrhundert gab es neunzehn Stadtbrände in der eng bebauten Altstadt, von denen zwei die Stadt fast völlig einäscherten. Jeder Bürger war verpflichtet, einen Ledereimer für Löschwasser zu besitzen. Das Löschwasser wurde aus der Emmer und rund 120 Brunnen geschöpft. Bis zur Erstellung eines Hochwasserschutzes in den 2000er Jahren lebten die Bürger Lügdes in der ständigen Gefahr, vom Hochwasser der Emmer überflutet zu werden, im Stadtkern zuletzt im Jahr 1946, in angrenzenden Bebauungsgebieten zuletzt 1998. Der Großbrand von 1797 zerstörte den Ort nahezu völlig. Die Feuersbrunst begann im Südwesten der Stadt beim heutigen Heimatmuseum und vernichtete innerhalb weniger Stunden 243 der insgesamt 315 Häuser. Über 200 Häuser wurden in den nächsten drei Jahren im gleichen Stil wieder aufgebaut. Am 6. Juni 1802 wurde die Stadt von preußischen Truppen besetzt, gehörte danach zum Königreich Preußen und wurde dem Kreis Höxter zugeteilt. Im Verlauf der französischen Besetzung von 1806 bis 1813 gehörte Lügde zum Königreich Westphalen unter König Jérôme. Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons fiel die Stadt wieder an Preußen zurück.

Lügde ist Sitz der Stadtverwaltung und gehört zu den zehn Ortsteilen der Stadt Lügde im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Die Kernstadt Lügde wurde im Rahmen der Kommunalreform am 1. Januar 1970 mit den Ortsteilen Elbrinxen, Falkenhagen, Harzberg, Hummersen, Köterberg, Niese, Rischenau, Sabbenhausen und Wörderfeld zur Stadt Lügde zusammengeschlossen. Bereits am 1. April 1922 hatte der Ort 20 ha an die Nachbarstadt Bad Pyrmont abgetreten. Der Ortsteil hatte am 31. Dezember 2008 5884 Einwohner. Lügde liegt auf einer Höhe von 102 m ü. NN im Tal der Emmer, einem Nebenfluss der Weser. Die Flächengröße des Ortsteils beträgt 31,079 km².

Dokumente

Bücher

Herbert Stöwer und Hans P. Wehlt Naturwissenschaftlicher u. Historischer Verein f. d. Land Lippe, 1992

Zur Regionalbuch-Bibliothek

Karten

Der Ortskern Lügde in der heutigen Struktur als Stadtteile.

Lügde Orskern, siehe Maps:

Verweise

Verweise

Auskünfte

Kreisarchiv Lippe und Stadtarchiv Lügde

Heimatverein und Museum Lügde

Heimatverein Lügde

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/luegde_stadt.txt · Zuletzt geändert: 2020/10/29 17:40 von michael

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