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Schieder - Schwalenberg
Dieses ist die Beschreibung der Stadt Schieder-Schwalenberg mit ihren früheren Dörfern und Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Stadt, Dörfer und Bauerschaften
Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang vom Urkataster:
Hausstätten- und Höfeliste
- Grevenhagen, heute Stadt Steinheim, Kreis Höxter
Geschichte
Schieder wurde im Jahr 822 erstmals urkundlich erwähnt. In Alt-Schieder am Ortsteil Schieder wurden bei Ausgrabungen Fundamente einer Kirche und einiger Häuser entdeckt. Alt-Schieder besteht aus einer Vorburg und einer Hauptburg, die beide während ihrer Nutzung befestigt waren. Das Alter der Vorburg ist ungewiss, sie könnte bereits aus karolingischer Zeit (822) stammen. Die jüngere Hauptburg, für deren Errichtung ein Teil des Vorburgwalles abgerissen wurde, stammt aus ottonischer Zeit. Im 13. Jahrhundert wurde die Anlage aufgegeben und die Siedlung weiter ins Tal in die Siedlung Barkhof verlegt (heute vom Schiedersee überflutet). Überholt ist die lange Zeit gehaltene, heute immer noch vereinzelt geäußerte Vorstellung, es habe sich bei der Vorburg um die sächsische Volksburg „Skidroburg“ (tatsächlich die Herlingsburg bei Glashütte) gehandelt.
Oberhalb der Ortschaft Brakelsiek befindet sich im Höhenzug des Schwalenberger Waldes die eisenzeitliche Ringwallanlage der sogenannten Rodenstatt. Im Ortsteil Siekholz befinden sich die Wallreste der sogenannten Siekholzer Schanze, deren Ursprung bis heute nicht sicher geklärt ist. Frühe Deutungen aus dem 19. Jahrhundert gingen von einem Römerlager aus. Vermutlich handelt es sich um eine jüngere Anlage des hohen Mittelalters. Auch der Befestigungscharakter ist nicht eindeutig, es mag sich vielmehr um eine Hofeinfriedung oder eine Försterei gehandelt haben.
Sitz der älteren Grafen von Schwalenberg war die heute so genannte Oldenburg (Alte Burg) bei Marienmünster. Hier lag auch spätestens seit 1137 der politische Mittelpunkt der Grafschaft Schwalenberg, die in ihrer Hochblüte ein recht großes Gebiet umfasste. Nach Auseinandersetzungen mit dem Paderborner Bischof 1227 wurden die Grafen gezwungen, ihre angestammte Burg zu verlassen und sich andernorts nieder zu lassen. Das geschah bald darauf, indem sie auf der Stelle des heutigen Schwalenberg eine neue Burg bauten und unterhalb davon eine Siedlung anlegen ließen. Bereits 1231 existiert die Schwalenberger Kirche, so dass davon ausgegangen werden kann, dass der Siedlungsbau entweder schnell voranging oder bereits vor der Umsiedlung der Grafen schon eine Siedlung bestand, auf die der Ortsname Schwalenberg übertragen wurde. Die Auseinandersetzung der Grafen mit dem Paderborner Bischof war auch der Anlass, dass das bis dahin zusammenhängende Grafschaftsgebiet geteilt wurde. Die südliche Hälfte fiel an Adolf I., der sich seitdem Graf zu Waldeck nannte. Nach 1227 wurde die Stadt und Burg Schwalenberg von Graf Volkwin IV. als „Oppidium Sualanberg“ gegründet. Von „Bürgern“ und vom „Rat“ und damit von Stadtrechten ist zuerst 1258 und 1260 die Rede.[8] Seit 1195 begann der Niedergang der Grafschaft Schwalenberg, nachdem das Gebiet der neuen Grafschaft Pyrmont vom Stammland abgetreten wurde. Weitere Gebietsverluste und -verkäufe bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts sowie das Aussterben der Familie v. Schwalenberg sorgten schließlich für das Ende der Grafschaft. Ihre Reste im lippischen Südosten fielen durch Verkauf an die Edelherren zur Lippe und an das Fürstbistum Paderborn (gemeinsame Verwaltung in einer Samtherrschaft). Die Burg verfiel und wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts von Marie Gräfin zur Lippe-Biesterfeld, die die Burg vom Haus Lippe für sich und ihre drei Töchter in Erbpacht übernommen hatte, wieder restauriert. 1584 wurde das Schloss Wöbbel errichtet. Es war bis 1958 im Besitz der Familie Donop. Nachdem der Renaissancebau im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, ließ sie an der Stelle ein Barockschloss errichten.
Am 25. April 1705 wurde das Schloss in Schieder als Sommerresidenz des Lippischen Adels von Graf Rudolf zur Lippe eingeweiht. Die Bauarbeiten wurden von seinem Vater Casimir in Auftrag gegeben. Die Mehrheit der Bevölkerung in Schieder-Schwalenberg ist evangelisch. Dies geht auf die im Jahre 1538 von Bernhard VIII. Graf zur Lippe eingeführte Reformation zurück. Vorherrschend ist das reformierte Bekenntnis, welches im 17. Jahrhundert Einzug erhalten hat. Es bestehen zurzeit drei evangelisch-reformierte Gemeinden: Schieder, Schwalenberg und Wöbbel.
Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden zum 1. Januar 1970 die Stadt Schwalenberg sowie die sechs Gemeinden Brakelsiek, Lothe, Ruensiek, Schieder, Siekholz und Wöbbel zur neuen Stadt Schieder-Schwalenberg zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurden Teile der Stadt Blomberg eingemeindet.
Karten
Verweise
Auskünfte
Landesarchiv Lippe
Kreisarchiv Lippe und Stadtarchiv Schieder-Schwalenberg
Heimatvereine Schieder-Schwalenberg
Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de